Reisetagebuch El Salvador 24.03.13 - 30.03.13

Unsere "Schlepper" erscheinen tatsächlich pünklich um halb sieben. Nur kurz zu diesem Thema: die Schlepper kann man sich sparen, die Grenze zu El Salvador ist wirklich nicht einfach, die Beamten scheinen Kopien und Zahlen über alles zu lieben. Ausfühlicher beschreibe ich diese Odysee in der Rubrik Grenzübergänge, es würde hier sonst Überhand nehmen. Nach ca. 3 Stunden Grenzaufenthalt, dürfen wir endlich in das kleinste Land von Zentralamerika einreisen, nicht wissend, daß wir nur eine 24-Stunden-Aufenthaltsgenehmigung für unser Fahrzeug bekommen haben......

Laut der Seite des auswärtigen Amtes sollte man El Salvador eigentlich meiden, aber wir bilden uns lieber unsere eigene Meinung, außerdem ist es die kürzeste Strecke nach Costa Rica runter. Und: dieses Land gefällt uns auf Anhieb. El Salvador ist das Land der Vulkane und durch den sogenannten Feuergürtel der sich von West nach Ost durchzieht, sind die Strände hier überwiegend schwarz. Was seiner Schönheit keinen Abbruch tut. Unser erstes Ziel ist der bei Surfern sehr beliebte Strand bei El Zonte. Kaum im Ort, nehmen wir auch promt wieder ein tiefhängendes Kabel über der Strasse mit. Nach dem das geklärt war, finden wir im Garten eines Surfhostels einen schönen Stellplatz. Ein sehr chilliges Fleckchen, mit vielen internationalen Menschen. Während ich meine Bücher verschlinge, probiert Klaus seine Surfkünste aus. Nach drei Tagen  fahren wir weiter zur Costa del Sol, aber die ist wegen des Osterwochenendes so überfüllt, daß wir nur eine Nacht dort verweilen. An der Playa Cuco erleben wir eine nette Story: auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz kommen wir an einem Grundstück vorbei, ein schöner Garten, viele Autos, viele junge Leute, ein großes Haus, Pool dahinter, Zugang zum

Strand....wir sind uns sicher, dies ist ein Surfhostel! Wir fragen bei den jungen Leuten nach, die sogar ein bißchen deutsch sprachen, ob wir hier übernachten dürften und wieviel es kostet? Da müßten sie erst mal nachfragen, war die Antwort. Nach 1 Minute kam die Antwort, ja, gar kein Problem und es kostet nichts. Wir sind sehr überrascht und parken unseren Brummer in diesen schönen Garten, als ein Mann in die Einfahrt fuhr und uns fragte, ob er uns helfen könnte? Ne sagen wir, alles soweit geklärt, wir wollen hier übernachten und haben nachgefragt....ja, sagte er, ob wir überhaupt wüßten das das hier ein Privatgrundstück sei?! Da fiel uns natürlich erst mal die Kinnlade runter. Mit den Worten mi Casa, su Casa - mein Haus ist auch dein Haus - grinste der Mann und erlaubt uns zu bleiben und lädt uns sogar noch zum Essen mit seiner ganzen Familie ein. Dabei erfahren wir, daß wir am Wochenendhaus einer reichen Familie aus San Salvador gelandet sind und die komplette Familie trifft sich anläßlich des Osterwochenendes hier. Abends auf der Terasse, bei ein paar Bierchen lachen wir gemeinsam über dieses Missverständnis und haben an diesem Tag wirkliche Gastfreundschaft dieses Landes kennen gelernt....würde jemand in Deutschland so reagieren?

Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf und verbringen noch eine Nacht in El Tamarindo, bevor wir dann am 30.03. an die Grenze zu Honduras fahren.

Dort angekommen, erfahren wir, daß wir eigentlich nur ein 24-Transit fürs Fahrzeug besitzen.....man sollte auch das Kleingedruckte auf der Rückseite lesen....

Dies kostet uns dann mal so eben ca. 670 US-Dollar Strafe....